Das Urwaldschiff by Bermann Richard Arnold

Das Urwaldschiff by Bermann Richard Arnold

Autor:Bermann, Richard Arnold [Bermann, Richard Arnold]
Format: epub
Tags: Roman
Herausgeber: TUX
veröffentlicht: 2010-01-17T14:00:00+00:00


Die Mannschaft des Gouverneurs Gonzalo Pizarro kommt ihrer Vorhut nach, müde, halbverhungert, ihnen ist es im Wald nicht so gut ergangen wie der kleinen Truppe, für die Miguelito jagte. Verdrossen stolpern diese Soldaten einher, unter der Last ihrer Waffen, Munition und Geräte. Die peruanischen Indios, die sie als Träger mithatten, sind fast alle verbraucht, unterwegs; es waren Leute von den kalten Hochebenen, die in dieser feuchten Hitze nicht leben können, verflucht, diese empfindlichen Tiere! Jetzt haben alte Christen, ja, Hidalgos von blauem Blut, gemeine Last zu schleppen, mit hungerndem Magen; und wären es Barren puren Goldes, man könnte sie nicht mehr lange weitertragen. Dieses Gold, um dessentwillen man alle diese Not und Mühe duldet, wo ist es? Ein paar leichte Flitter, aus der blutenden Nase irgendeines nackten Häuptlings gerissen, das ist alles. Aber hätte man alle Schätze gefunden, die die Inkapriester aus dem großen Orakeltempel des Pachacamac geborgen haben, rechtzeitig noch irgendwo versteckt vor Hernando Pizarros Ankunft – was nützte selbst dieser ungeheuerste Goldschatz Perus, jetzt, hier, wo man ihn nicht befördern könnte und nichts zu essen hat als Nüsse und Schlangen?

Dieses große Heer, vom Feldherrn angefangen bis zum Koch, ist dieser entsetzlichen Märsche müde, der Hitze wie der Regengüsse, und der ineinander verwachsenen Bäume, durch die man sich seinen Weg schneiden muß, und der dicken Lianen, die man zerhacken muß, und der großen Wespen, deren Nester man dabei ins Gesicht bekommt, und der Ameisen, auf die sich der Erschöpfte setzt, der kleinen Schlangen, auf die man im Dickicht tritt, und der großen, mit denen viele Männer zugleich kämpfen müssen, und der irisierenden Sümpfe, in denen Baumstämme faulen, plötzlich bewegen sie sich und klappen einen stinkenden Rachen auf, und der tiefen, schwarzen Bäche, in denen kleine Fische harmlos spielen, aber wagst du dich mit dem Fuß hinein oder gleitest du von dem schlüpfrigen Baumstamm, der das Wasser überbrückt, so reißt der kleine Hering Fetzen aus deinem Fleisch wie ein wütender Hai. Der raschelnden Blätter sind sie müde und der tausend geheimen Geräusche im Dickicht, und des tiefen Heulens in diesen Nächten ohne Schlaf, wenn man sich hin und her wälzt, von grausamen Mücken gepeinigt, von den kleinen Fliegen, die die runden, blutigen Male zurücklassen, von allem Geziefer der Hölle; und dieser roten, schwer duftenden Erde, die sie treten, und des zähen, schwarzen Schlamms, dieser ganzen ungebändigten und unbesiegten Natur, in der der stolze Herr der Welt, der Soldat des fünften Karl, nicht stärker und mächtiger ist als irgendein im Gestrüpp verfangenes Tier, das auch nur seine Glieder bewegen kann, das mühsam durch die Büsche bricht, das frißt, was es kann, und dann selbst gefressen wird.

So, voll von dem dumpfen Zorn der Wegmüden, kommen Pizarros Leute ans Ufer des großen Flusses, wo sie ihre Gefährten von der Vorhut erwarten, die Begleiter Orellanas. Erst da sie die Dörfer der Omaguas sehen, gerodete Felder, auf denen der Mais steht, Fruchtbäume, Kanus voller Fische, lassen die Soldaten sich nicht halten, hungrige Heuschrecken hielte man leichter von diesen Feldern fort. Dann, da die Hauptleute mühsam



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